Universal Lighthouse
In den Straßen von Kisauni, einem Viertel von Mombasa, Kenia, gibt es zahlreiche junge Talente, die ihr Zuhause auf den Müllhalden finden müssen. Almasi Rama, selbst in den Müllhalden von Mombasa aufgewachsen, ist einer von ihnen. Als ehemaliges Straßenkind schaffte er es, sich eine ID-Karte und einen Reisepass zu beschaffen – ein Akt, der ihm zum ersten Mal in den Augen des Staates seine Existenz als Mensch bestätigte.
Für Almas war die Kunst der einzige Weg, seinen Aufruf zur Veränderung auszudrücken und all den Menschen eine Stimme zu geben, die offiziell "nicht existieren". Mit dieser Motivation gründete er die Theatergruppe „Talent Nikazi“, ein geschützter Raum für Jugendliche, in dem sie ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen zum Ausdruck bringen können. Diese Initiative dient dazu, Jugendliche von kriminellen Gangs fernzuhalten und ihnen einen Raum der Entfaltung und Perspektiven zu bieten.
Aufklärung durch Kunst und Theater
Durch Theaterstücke und kulturelle Projekte macht „Talent Nikazi“ auf die extremen Herausforderungen, die Gewalt und die Hoffnungslosigkeit aufmerksam, mit denen Jugendliche in Kenia konfrontiert sind. Eines der zentralen Themen ist das Stigma der „Straßenkinder“. Almas und seine Gruppe wollen zeigen, dass diese Kinder nicht kriminell oder gewalttätig sind, sondern Opfer eines Systems, das ihnen keine offizielle Existenz zugesteht. Ohne ID-Karten sind sie für den Staat unsichtbar, was oft zu Misshandlungen und Gewalt gegen sie führt – ohne Konsequenzen für die Täter.
Gemeinsam für Verständnis und Lösungen
Durch umfangreiche Recherche auf den Müllhalden und Aufklärungsarbeit in den umliegenden Gemeinschaften konnten wir Vertreter der Gemeinschaften, der Politik und der Bewohner der Müllhalden zusammenbringen. In Foren und Theateraufführungen wurden die Probleme offen angesprochen, um ein gegenseitiges Verständnis zu fördern und gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen. Diese Arbeit war sehr erfolgreich und hat es uns ermöglicht, unser erstes „Rescue and Rehabilitation Center“ zu gründen. Zudem erreichten wir, dass bereits 180 der lebenden Personen auf der Müllhalde eine ID-Karte ausgestellt bekommen haben!
Schutz und Hoffnung für traumatisierte Mädchen
Derzeit bieten wir elf Mädchen, die Opfer von Vergewaltigung wurden, einen sicheren Zufluchtsort. In unserem Zentrum können sie heilen und ihre Traumata verarbeiten, um eines Tages wieder Teil einer funktionierenden Gesellschaft zu werden. Dank unserer Bemühungen haben wir es sogar geschafft, diesen Mädchen eine Schulausbildung zu ermöglichen – ein entscheidender Schritt in Richtung einer Zukunft der Verbundenheit.